Mittwoch, 21. März 2012

Dachdecker

Da meinte doch neulich jemand zu mir, dass die Dachdecker-Story, die ich auf FB gepostet habe, eigentlich auch hierher gehören würde ... okay, dann kopier ich die einfach mal hier rein ...

Da gibt es in Dortmund-Hörde eine Dachdeckerbetrieb, dem es offenbar wirtschaftlich so hervorragend geht, dass er es sich leisten kann, potentielle Kunden zu vergrätzen ... anders kann ich es mir nicht erklären, dass jemand zu einem zugesagten Termin NICHT kommt und auch nicht anruft, um abzusagen. Was im Privaten einfach nur schlechter Stil ist, nennt man im geschäftlichen Bereich dann wohl Antiwerbung ... nun gut, es gibt ja auch noch andere Handwerskbetriebe ...

Nachdem mich also der erste Dachdecker hat hängen lassen, machte ich mit einem anderen Betrieb einen Termin und dann stand er auch pünktlich vor meiner Tür, der "Dachdecker-Schamane" (warum ich ihn so nenne, ergibt sich aus der Geschichte). Dieser übersinnliche Vetreter seiner Zunft ließ sich also die feuchte Stelle an der Decke zeigen, öffnete dann dann Fenster und - nein, er stieg nicht hinaus - SAH hinaus. Gut, von dort konnte er nun unmöglich die mögliche Schadstelle sehen, aber diese hat er dann wohl mit Hilfe seiner Fähigkeiten einfach "angereist". Er schloss dann wieder das Fenster, meinte zu mir, dass die Gaube wohl baugleich zu der des Nachbarn wäre und teilte mir dann mit, dass die Reparatur wohl so an die 2,5 Stunden dauern würde, ausgeführt von zwei Gesellen, was so an die 400,- Euro machen würde ... und das alles, ohne sich die vermeintlich schadhafte Stelle auch nur mit seinen Augen angesehen zu haben ... Da mussten definitiv Schamanenkräfte am Werk sein, nur leider reichten diese dann wohl nur aus, um einen Preis zu nennen, nicht aber, um mir genau zu sagen, WAS denn da nun schadhaft sei, bzw. WAS genau da ausgebessert/ausgetauscht/repariert werden sollte ...

Also bekam jetzt Dachdeckerbetrieb Nr.3 seine große Chance. Der Handwerker war auf die Minute genau pünktlich, besah sich die feuchte Stelle an der Decke und STIEG AUFS DACH! Dann rückte er dort einige Schindeln hin und her, um zu sehen, wo denn da genau Wasser hineingelaufen war. Nach einiger Zeit erschien er dann wieder am Fenster (dem Ausstieg) und teilte mir mit, dass dort keine schadhafte Stelle zu sehen sei. Vermutlich wurde das Wasser durch einen heftigen Wind (bei den Januarstürmen) unter das Abdeckblech gedrückt, kaputt sei dort auf jeden Fall gar nichts. Dann schloß er das Fenster und riet mir, die Stelle einfach zu beobachten, aber seiner Meinung nach, dürfte da nichts mehr passieren. Das Dach jedenfalls sei dicht. Ich bedankte mich und fragte dann noch, was er denn nun dafür bekommen würde (immerhin hatte er An- und Abfahrt und hat ja nun auch eine "Diagnose" gestellt), worauf hin er zu mir meinte, er bekäme dafür nichts, dass wäre doch Service am Kunden. Boah. SERVICE AM KUNDEN, Wahnsinn, das es sowas noch gibt. Einfach klasse. Es gibt offenbar doch noch Handwerker (insbes. Dachdecker), die ihren potentiellen Kunden HULD, äh hold sind.

1 Kommentar:

  1. Hallo, danke für den interessanten Bericht. Aus Fairness müsste man aber Handwerker Nr.3 dann beim nächsten Schaden beauftragen, damit sich das auch positiv für den Dachdecker niederschlägt.

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